Mit 17,18 hatte ich eine ganz schlimme Prokrastinations-Phase. Ich habe alle Dinge, die ich mir vorgenommen habe immer und immer wieder aufgeschoben. Heute denke ich, dass es daran lag, dass ich kurz vor der Entscheidung stand, was ich studieren möchte und das Angebot mich einfach erschlagen- und überfordert hat. Die Aufschieberitis ging von ungeöffneten Briefen, Rechnungen, Terminen bis hin zu Bewerbungsfristen etc. Die Situation hat mich damals wahnsinnig belastet, da ich kurz zuvor mit einer Freundin in eine WG gezogen bin, meinen ersten Mietvertrag unterschrieben hatte, sowie andere Verträge zum Beispiel für Strom und Internet. Da hieß es dann zum ersten Mal richtig Verantwortung übernehmen und das hat mir, so aufregend es war, ganz schön Angst gemacht.
Irgendwann kam der Drehpunkt und ich hab mich endlich hingesetzt, Papierkram ausgefüllt, Dinge erledigt und die ewig lange Liste, die sich angesammelt hatte aufgearbeitet. Ich habe um Hilfe gefragt, an den Punkten an denen ich nicht weiter wusste und habe nicht locker gelassen, bis ich ein Häkchen hinter jede Aufgabe setzen konnte. Das Gefühl danach war so unbeschreiblich gut und sorgenfrei, dass ich mir von da an geschworen habe, es nie wieder so weit kommen zu lassen und von nun an alles immer zu erledigen.
Das klappt zum Glück bis heute noch ziemlich gut, denn die Erfahrung von damals, hat sich ganz schön bei mir eingeprägt. Dennoch gibt es natürlich auch heute noch Phasen, in den ich gerne die eine oder andere unangenehme Aufgabe aufschiebe. Zwar nicht in so einem Ausmaß, aber dennoch nagt es an mir. Meistens sind das Aufgaben, bei denen ich nicht sofort weiß, wie ich sie erledigen kann und ein paar Minuten später erwische ich mich dabei, wie ich in meinem Instagram Feed rums scrolle oder YouTube Videos anschaue. Passiert leider jedem hin und wieder mal. Absolut nicht schlimm, aber: es geht auch anders! Denn wieder merke ich, dass es absolut nichts bringt etwas aufzuschieben und es einen nur verrückt macht. Oft ist es nämlich gar nicht so schlimm wie wir es uns ausmalen.
Da ich weiß, wie schwer es ist aus so einer Phase wieder rauszukommen, habe ich heute 8 Tipps für euch, wie ihr es schaffen könnt! Ein kleiner Tritt in den Hintern von mir an euch- natürlich ganz lieb gemeint! 🙂
1. Lass dich nicht ablenken
Jeder kennt das. Da will man endlich loslegen aber irgendwie, findet man sich auf Facebook & Co. wieder und weiß gar nicht, wie man da eigentlich hingekommen sind. Fakt ist, dass Soziale Medien wie Facebook, Instagram oder YouTube zur Prokrastination beitragen und uns ablenken. Wenn du also deine To-Do Liste abarbeiten möchtest und deine Ziele wirklich erreichen willst, kannst du auf Programme wie SelfControl zurückgreifen. Hier kannst du einstellen welche Seiten für wie lange gesperrt sein sollen. Und wisst ihr was? Selbst wenn ihr es rückgängig machen wollt, habt ihr keine Chance. Dieses Programm ist knallhart und lässt keine Ablenkung zu. Selbst wenn ihr euren PC neu startet oder das Programm löscht. Sehr empfehlenswert!
2. Kleine Schritte
Wie sagt man so schön? ,,Man sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr”. Will sagen: oft fühlen wir uns total überfordert mit den Aufgaben und wissen nicht wo wir anfangen sollen. Mein Tipp: Teilt euch eure Aufgaben in kleinere Schritte auf. So wird alles viel übersichtlicher, ihr wisst wo ihr anfangen könnt und es sieht nicht mehr nach einem riesigen Berg aus, der für Überforderung und Angst sorgt.
3. Perfektionismus ist gut- aber nur in Maßen
Oft schieben wir Dinge vor uns her, weil wir sie unbedingt perfekt machen wollen. Großer Fehler, denn meistens machen wir sie dann gar nicht. Lustigerweise hat mir hier ein Zitat aus einem Buch das ich gelesen habe total geholfen: ,,Done is better than perfect” – so simple und sehr wirkungsvoll. Präge dir den Satz gut ein, wenn
du das nächste Mal vor einer solchen Aufgabe stehst.
4. Erledige das Schlimmste zuerst
Hört sich unangenehm an und ist es auch! Unangenehme Aufgaben aufzuschieben bereitet uns Magenschmerzen, Unwohlsein und ständige Unruhe. Mein Tipp: Fang mit der unangenehmsten Aufgabe als erstes an. Dann hast du es hinter dir und bist nicht mehr so angespannt. Meistens ist es eigentlich gar nicht so schlimm wie wir denken.
5. Frag um Hilfe
Oft scheitern wir daran Aufgaben anzufangen, bei denen wir nicht genau wissen wie, wo, wann, wieso. Wir lassen sie links liegen und sie fangen an sich zu stapeln und immer unangenehmer zu werden. Mein Tipp: Fragt nach Hilfe! Bittet einen Freund, euren Partner, eure Eltern, Familie oder einen Experten um Hilfe und macht es euch selbst nicht so schwer!
6. Schreibe jeden Abend eine To-Do-Liste
Dieser Punkt ist zu meinem täglichen Ritual geworden. Abends ins Bett zu gehen und zu wissen, dass man gleich am nächsten Morgen ganz geordnet seinen Tag starten kann, gibt mir einfach ein gutes Gefühl und lässt mich ruhiger schlafen. Versucht euch jeden Abend hinzusetzen und die Aufgaben für den kommenden Tag aufzulisten.
7. Ordnet eure To-Do’s nach Priorität
Am besten ordnet ihr sie in drei verschiedene Kategorien: muss unbedingt erledigt werden, wichtig und weniger wichtig. Mit den Dingen, welche unbedingt erledigt werden müssen fangt ihr an, wenn ihr diese abgehakt habt, geht es weiter mit den wichtigen Dingen. Erst wenn die wichtigen Dinge erledigt sind, könnt ihr mit den weniger wichtigen Dingen beginnen. Diese Methode hat mir wirklich sehr geholfen produktiver zu arbeiten und weniger Dinge aufzuschieben.
8. Einfach anfangen
Typisches Verhaltensmuster: Ich fange morgen damit an. Streicht diesen Satz aus eurem Vokabular und fangt JETZT an. Verschiebt nichts mehr auf morgen, sondern beginnt sofort mit euren To-Do’s. Und wenn es erstmal nur die Kleinsten sind. Die Hauptsache ist: ihr fangt einfach mal an. Der Rest ergibt sich von ganz alleine 🙂
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